FAQ

Immer wieder erreichen uns Anfragen über die Projekte die wir unterstützen, der Möglichkeit eines Praktikum oder eventuelle Reiserouten. Deshalb haben wir einige Frequently Asked Questions zusammengestellt:

Wie ist die Idee zum Förderverein Kinderhilfe Birma entstanden?

Als 2006 Beda Elsässer, die verstorbene Frau von Ernst Elsässer, nach mehr als 30 Jahren ihren Heimatort Yenangyaung (Birma) besuchte, traf sie einen alten Schulfreund – Eric Trutwein. Er kümmerte sich seiner Zeit um Waisenkinder, deren Eltern an HIV gestorben waren. Nach einer weiteren Reise 2007 und weiteren Eindrücken der dortigen Not fanden sich zurück in Deutschland 9 Gründungsmitglieder, die im Februar 2008 den Förderverein Kinderhilfe Birma e.V. gründeten.

Warum sind ihre Hilfen und Hilfsprojekte nötig für die Region und ihre Bürger?

Unsere Hilfsprojekte sind vor allem in ländlichen Gegenden wichtig, da es dort sehr viele arme Leute gibt, die keine Schulausbildung haben und deshalb auch nur schlecht bezahlte Arbeit finden, von der sie nicht leben, geschweige denn ihren Kindern eine Schulausbildung ermöglichen können.

Welche Projekte fördert der Verein, wo und wie setzt er sich ein?

Wir unterstützen in Myanmar zwei Projekte.

1. Das Schulprojekt in Yenangaung.

Nach der Gründung unseres Fördervereins im Jahr 2008 ging es in kleinen Schritten vorwärts.

Eric Trutwein kaufte zunächst ein Grundstück auf dem er ein Waisenhaus errichten wollte. Das Grundstück wurde, wie es von der Regierung verlangt wurde, eingezäunt. Auf diesem befanden sich ein paar alte Gebäude. Eines davon wurde renoviert und es wurde dann als Schule verwendet. Als erstes wurde an den Wochenenden Englisch-Unterricht erteilt. In der Mittagspause wurde an die Kinder ein einfaches aber schmackhaftes Essen ausgegeben.

Inzwischen waren wir in Deutschland aktiv. Durch Vorträge, Flohmärkte und weitere Aktivitäten wurde versucht Geld für das Projekt zu sammeln und Patenschaften für bedürftige Kinder zu vermitteln. Dies war zwar eine mühsame Arbeit, die sich aber letztendlich gelohnt hat. Der Verein wurde immer bekannter und durch Mundpropaganda und dank unserer Homepage erreichten uns Spenden aus allen Gegenden Deutschlands und des benachbarten Auslands. Es gelang uns dadurch, Eric Trutwein finanziell für seine Vorhaben zu unterstützen.

Ursprünglich war geplant in Yenangyaung ein Waisenhaus zu bauen und zu unterhalten. Der Rohbau, ohne innere räumliche Aufteilung war bereits fertiggestellt als wir die Nachricht erhielten, dass neue  Waisenhäuser von der Regierung nicht mehr genehmigt würden. Es bestünden jedoch gute Chancen, eine Lizenz für den Bau und Betrieb einer Privatschule zu bekommen und ein entsprechender Antrag wurde gestellt. Das Gebäude wurde dann so umgeplant dass es sich für diesen Einsatzzweck eignete und entsprechend gebaut. Die Lizenz für den Schulbetrieb wurde 2013 erteilt und der Schulbetrieb für den Kindergarten und die Vorschule sowie für die Klassen 1 – 5 konnte aufgenommen werden. Inzwischen wurde die Schule auf 11 Klassen erweitert. Somit ist ein Abschluss der unserer „Mittleren Reife“ entspricht möglich.
Das Schulgebäude samt Einrichtung wurde von unserem Verein finanziert.

Schwerpunkte unseres Vereins in Yenangyaung sind bisher:

  • Der Bau der Schule.
  • Vermittlung von Patenschaften für bedürftige Kinder.

Es sind Voll- oder Halbwaisen, jedoch auch Kinder aus Familien, die so arm sind, dass sie sich aus eigener Kraft nicht ernähren können.
Inzwischen konnten wir 114 Patenschaften vermitteln. Die Kinder dafür wurden von Eric Trutwein ausgewählt.
Durch eine Patenschaft erhält das jeweilige Kind folgende Leistungen:
Kostenlosen Schulbesuch der „Light of Love High School“.
Gestellung der staatlich vorgeschriebenen Schuluniformen und Lehrmittel.
Transport zur Schule und zurück nach Hause mit Schulbus.
Monatliche Rationen von Grundnahrungsmitteln für sich und seine Familie.
Medizinische Versorgung.
Reparatur bzw. Neubau von Hütten für bedürftige Familien.
Manche der Behausungen der Bewohner die von Eric Trutwein betreut werden sind in so schlechtem Zustand, dass die Menschen ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt sind.
Seit dem Bestehen unseres Vereins wurden 10 Hütten repariert und 40 neu gebaut. Die Kosten dafür wurden vom Verein getragen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich bei dem Projekt in Yenangyaung um ein wirkliches Vorzeigeprojekt handelt.
Natürlich wurde das gesamte Projekt nicht nur von unserem Verein finanziert. Wir waren jedoch, neben einer Australischen Organisation die ersten die sich dort engagiert haben. Später kamen noch Organisationen aus der Schweiz und Frankreich hinzu die das Projekt ebenfalls unterstützen. Auch Eric Trutwein hat einen beträchtlichen Teil seines Privatvermögens darin investiert.

Nachdem dieses Projekt inzwischen eigentlich reibungslos funktioniert kümmern wir uns dort im Augenblick hauptsächlich um die Patenschaften.

Wir haben 2014 beschlossen, uns nach einem weiteren Projekt umzusehen. Durch eine Schulkameradin von Beda Elsässer wurden wir auf das

2. EDEN-Waisenhaus in Pyin Oo Lwin

aufmerksam und unterstützen es seither.

Hier herrscht wirklich noch bittere Armut. Dennoch konnten seit 2015 mehrere notwendigen Arbeiten umgesetzt werden:

Renovierung der Küche und des Speisesaals.

Neubau eines zweistöckigen Sanitärgebäudes mit Toiletten und Duschen im Erdgeschoss.
Das Obergeschoss wird als Schlafsaal für die Jungs benutzt, nachdem die Baptisten-Kirche, der das Waisenhaus gehört, den bisherigen Schlafsaal abreißen will, um auf dem Grundstück eine Kirche oder Kapelle zu bauen (zu dieser Idee fällt einem da eigentlich nichts ein).

Nachhilfeunterricht für die Schulkinder.

Dieser ist erforderlich, da die Lehrer an den staatlichen Schulen schlecht bezahlt sind. Sie unterrichten in der Schule nur das allernötigste. In ihrer Freizeit geben sie dann den Kindern Nachhilfeunterricht und verdienen sich damit ein Zubrot.
Besseres, vor allem vitaminreiches Essen für die Kinder.

Wie finanziert sich Ihre Arbeit vor Ort?

Unsere Arbeit vor Ort wird ausschließlich mit Spendengeldern und den Einnahmen aus Patenschaften finanziert.

Wie läuft die Organisation vor Ort in Myanmar ab? Wie arbeitet Ihr Verein mit Behörden und staatlichen Stellen zusammen?

Die Organisation vor Ort liegt in den Händen der örtlichen Projektleiter. In Yenangyaung ist dies Eric Trutwein, in Pyin Oo Lwin Pastor Ye.
Unser Verein hat keine direkten Kontakte mit Behörden und staatlichen Stellen.

Wie wird Ihre Hilfe in der Bevölkerung aufgenommen?

Von den von uns unterstützten Personen natürlich sehr positiv.

Vor welche Probleme werden Hilfsprojekte in Myanmar gestellt?

In Myanmar ticken die Uhren anders. Man braucht für alles sehr viel Geduld. Man lebt dort nach dem Motto „Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt“. Das nervt natürlich manchmal kollossal.

Welche langfristigen Ziele hat die Kinderhilfe Birma?

Unser Ziel ist es, den Kindern durch Vermittlung von Bildung bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu vermitteln.

Welche Chancen sehen sie in der Öffnung Myanmars?

Schaffung neuer Arbeitsplätze, vor allem im Tourismus. Dies kann auch für unsere Kinder interessant werden wenn sie ihren Schulabschluss mit gutem Erfolg schaffen.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich Myanmar seinen natürlichen Charme erhalten kann und dass es nicht auf das Niveau anderer asiatischer Länder absinkt.
Die meisten Chancen werden sich m. E. im Außenhandel ergeben. Dort lauern natürlich aber auch Gefahren.